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1. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. IV

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— Iv — Erhebung des Christentums zur römischen Staatsreligion. Die Zeit des Mittelalters begann, als das Christentum und das zur Herrschaft erstarkte Germanentum die Geschicke der Welt bestimmten. Dies wird genügen, um die Stellung zu bezeichnen, welche dieser Leitfaden zu andern Lehrbüchern einnimmt, die für den ersten Unterricht in alter Geschichte geschrieben sind. Möge das vorliegende Buch mit dahin wirken, den Sinn der Jugend für das geschichtliche Leben der Völker zu wecken und die geschichtlichen Lehrstunden zu erfreulichen und gedeihlichen für den Schüler zu machen. Im September 1880. Der Herausgeber.

2. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 3

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 3 - der Natur waltenden Kräfte, der segenbringenden und verderblichen, und verband sich nicht selten mit grausamen und unsittlichen Gebräuchen. Nur in dem eigengearteten Volke Israel lebte das Bewußtsein von Einem Gotte. Die Staatsverfassung der orientalischen Völker ließ den einzelnen nicht zur Geltung kommen, da die Könige mit unumschränkter Machtvollkommenheit regierten und als Stellvertreter der Götter betrachtet wurden. (Despotismus). Neben dem Staatsoberhaupte genossen die Priester und Krieger das höchste Ansehn im Volke; sie sonderten sich als besondere Kasten von dem übrigen Volke ab, das nach seinen Beschäftigungen, die sich von Vater auf Sohn vererbten, ebenfalls kastenartig gegliedert war. Sklaverei herrschte im ganzen Altertum, da die im Kriege Gefangenen von den Siegern auf die Dauer ihrer Freiheit beraubt und zu Knechtsarbeit gezwungen wurden. I. Morgknländische Völker. § 2. Aegypter. 1. Ein uraltes Kulturvolk des Ostens sind die Aegypter. Aegypten, im Altertum zu Asien gerechnet, ist das fruchtbare, langgestreckte Thalland des Nils, der mit seinen Mündungen ein erweitertes Tiefland, das Delta bildet. Im Osten wird das Land von dem Gebirge Arabiens und dem arabischen Meerbusen, im Westen von der libyschen Wüste begrenzt, während es im Norden an das Mittelmeer stößt. Aegypten teilt sich in 1) Oberägypten mit der hun-dertthorigen Hauptstadt Theben; 2) Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis, dem Mörissee und dem Labyrinth; 3) Unterägypten (Delta) mit Pelusium am östlichen, Kanopus am westlichen Nilarm, Sa'is, Naukratis und später Alexandria. 2. Die jährlichen, regelmäßigen Ueberschwemmungen des Nils (Juli bis Oktober) verlangten schon früh die Vorsorge der Bevölkerung. Kanäle wurden gegraben, um das Wasser von den sumpfigen Niederungen abzuleiten und die zu hoch gelegenen Strecken zu bewässern; der mit Schlamm befruchtete Boden führte zum Ackerbau und das nahe Gebirge gab das Gestein zu dauerhaften Bauten. Noch staunen wir über die stattlichen Ueberreste von Theben, über die Obelisken und Pyramiden, (mehr als 30), deren größte die des Cheops bei Gizeh ist (jetzt 137 m., ehedem 146'/r). Die 1*

3. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 7

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
Uebergewicht. Im Kriege gegen asiatische Eroberer hielten bte Phönicier lange stand. So behauptete sich Tyrus unter dem Kömg Hiram 1000 v. Chr. mit dem von Sidon gegründeten Neutyrus (auf einer Insel der Altstadt gegenüber) siegreich gegen den Assyrier Salmanassar (§ 5, 3), Neutyrus auch später gegen den Babylonier Nebukadnezar (§ 5, 4). 540 unterwarfen sich die Phönicier freiwillig den Persern (§ 7,4). Die Seeherrschaft im größten Teile des Mittelmeeres ging nun auf die Griechen über, während die vornehmen phönicifchen Handelsherren größtenteils nach Karthago übersiedelten. Eine mißlungene Empörung gegen die persische Herrschaft führte dahin, daß Sidon 350 in Flammen aufging (§ 22,1). Tyrus ward von dem macedonifchen König Alexander erobert und teilweise zerstört (§ 22, 2). § 4. Das Volk Israel. 1. Palästina wurde ursprünglich nur der Küstenstrich zwischen Phönicier: und Aegypten genannt, den die Philister bewohnten. Später übertrug sich der Name auf das innere Land Kanaan (Niederland) und schließlich auf das Gebiet östlich des Jordan. Dieser Fluß entspringt am Hermon, einem Gipfel des Antilibanon, fließt durch ein tiefes Längenthal nach Süden und ergießt sich, nachdem er den See Genezareth gebildet, in das tote Meer. In dem Berglande zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer erhebt sich im W. des Genezareth-Seees der Berg Tabor, unmittelbar am Meere steigt der Karmel auf. — Das Land westlich vom Jordan umfaßt: a) die Hügellandschaft Galiläa mit Nazareth; b) südlich davon Samaria mit Sichern am Fuß des Garizim und c) Judäa, wo die Hauptstadt Jerusalem liegt, mit dem Oelberg im Osten. 2. Das hebräische Volk, „Verehrer des alleinigen Gottes Himmels und der Erde", hat als Stammvater den Abram (Abraham), der mit seinen Herden aus Mesopotamien über den Euphrat nach Kanaan gezogen war. Auch sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob, nach dessen Beinamen Israel die Hebräer (die Fremden von jenseits) Israeliten genannt wurden, führten als Hirtenfürsten ein patriarchalisches Leben. Etwa um 1500 v. Chr. zog Jakob auf Veranlassung seines Sohnes Joseph, der beim Pharao eine hohe Stellung bekleidete, mit den Seinen nach Aegypten. Diese setzten im Weidelande Gosen, wo sie bald zu einem Volke anwnchsen, ihr Hirten-

4. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 8

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
leben fort, mußten aber später harte Fronarbeit leisten, bis Moses 1320 den Abzug seines Volkes bewirkte, um es nach Kanaan zu führen. Während der vierzig Jahre langen Wanderung gab Moses seine Gesetze am Sinai, die den Glauben an den Einen Gott befestigten und aus Israel einen Gottesstaat (Theokratie) machten, an dessen Spitze Jehovah stand. Den Kern des Gesetzes bildeten die zehn Gebote. An Stelle des Nornadentums wurden Ackerbau und feste Wohnsitze gefordert. 3. Nach Moses Tode unterwarfen die Israeliten unter Jofuas Anführung die meisten kanaanitischen Völkerschaften (Jericho). Das Land ward unter die zwölf Stämme geteilt, von denen zwei und ein halber Stamm (Rüben, Gad und der halbe Stamm Manasse) schon von Moses das Weideland östlich vom Jordan erhalten hatten und hier das Hirtenleben fortsetzten, während die übrigen Stämme im Westjordanlande den Acker bauten und von den Phöniciern den Betrieb des Handels und der Gewerbe erlernten. Der dreizehnte Stamm Levi, welcher die Priester stellte, blieb ohne Grundbesitz, erhielt aber den Zehent vom Bodenertrag. In dieser Zeit der Ansiedlungen verursachten die blutigen Kämpfe mit den Nachbarvölkern und der Abfall vom Jehovahdienste, wozu der Verkehr mit den Phöniciern verlockte, große Gefahren für den Bestand des israelitischen Volkes, doch brachten einzelne Stammeshäuptlinge, die Richter, den Bedrängten und Verführten Sieg gegen die Landesfeinde und Rettung vor dem Heidentum. Der letzte Richter Samuel, zugleich Hohepriester, hob die religiöse Bilbung durch Prophetenschulen und gab den Israeliten nach dem Beispiele der benachbarten Völker mit dem Königtum die einheitliche Führung im Kriege. So folgte auf die Zeit der Gottesherrschast die Königsherrschaft 1095—975, welche mit Saul aus dem Stamme Benjamin begann, der von Samuel gesalbt aber später von diesem wegen eigenwilligen Handelns verworfen wurde. Als der Sohn Jsai's, David aus dem Stamme Juda, die Salbung als König empfangen hatte, endete Saul im Kampfe gegen die Philister durch Selbstmord (Davids Verfolgung). David 1055—1015, erst allmählich von den Stämmen anerkannt, bewies sich trotz mancher Flecken seines Charakters als gottbegeisterten Sänger (Psalmen) und kriegerischen Fürsten. Sein Reich erweiterte er bis zum Euphrat und dem arabischen Meerbusen, machte

5. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 27

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 27 — Gesetzgebung des Lykurg 884. Der Retter des entarteten Volkes und der Gründer einer festen staatlichen Ordnung wurde der Heraklide Lykurg (Oheim und Vormund des Königs Charilaus), der auf längeren Reisen die Sitten und Einrichtungen anderer Völker kennen gelernt hatte. In Kreta, wo man die alten Gebräuche noch in Ehren hielt, erforschte er die altdorische Verfassung und gab nun, in die Heimat zurückgekehrt, mit Genehmigung des delphischen Orakels seinem Volke Gesetze. Sie bezweckten vor allem den Gemein sinn von neuem zu beleben und die kriegerische Tüchtigkeit der Dorier auf das äußerste zu erhöhen, weil diese nur hierdurch ihre Stellung gegen die zahlreichen Unterworfenen behaupten konnten. Den herrschenden Doriern, welche allein die Stadt Sparta am Eurotas bewohnten (daher Spartaner genannt), standen nämlich die Abkömmlinge der tributpflichtig gewordenen Achäer gegenüber, welche ihr Besitztum behalten hatten. Diese, Periöken (Umwohnende), waren zwar von der Leitung des Staates ausgeschloffen, besaßen aber persönliche Freiheit, mußten Kriegsdienste leisten und trieben außer dem Ackerbau mancherlei Gewerbe. Gefährlicher für den Bestand des Staates waren die Heloten, die nach Kriegsrecht Behandelten, welche als Staatssklaven die Aecker der Spartaner bebauten. An der Spitze des Volkes standen die beiden Könige, welche die Führung des Heeres hatten, das Recht sprachen und die Staats-opfer besorgten. Den Staatsrat bildete die Gerusia, welche aus 28 über 60 Jahre alten Spartanern bestand, (mit Hinzurechnung der Könige aus 30). Die Geronten, auf Lebenszeit gewählt, hatten die Gesetze zu beraten, welche der Volksversammlung vorgelegt wurden. An dieser Versammlung durste jeder über 30 Jahr alte Spartaner teilnehmen. Die fünf Ephoren, ursprünglich Markt- und Gemeinderichter, führten die Aufsicht über die Sitten, gelangten jedoch allmählich zu solcher Gewalt, daß sie Geronten und Könige zur Rechtfertigung ziehen dursten. Eine Beschränkung der Macht der Ephoren lag in dem jährlichen Wechsel ihres Amtes. 2. Bei der geringen Anzahl der herrschenden Dorier mußten alle Einrichtungen des spartanischen Staates aus den Krieg berechnet sein. Lykurgus sorgte deshalb vor allem für eine tüchtige militärische Erziehung der Jugend. Das mauerlose Sparta sollte ein

6. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 10

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 10 — Das Reich Juda, welches am Hause David festhielt, bewahrte auch den alten Glauben mit größerer Treue als Israel, dessen Fall es hundert und dreißig Jahre überdauerte. Der von dem Propheten Jesaias ermutigte König Hiskias sah, wie der Assyrier Sanherib die Umlagerung Jerusalems aufgab (§ 5, 3); der fromme König Jofias verpflichtete das Volk von neuem auf das mosaische Gesetz, doch ernteten seine Unterthanen den Segen nicht mehr. Josias fiel bei Megiddo gegen Necho von Aegypten (§ 2, 4). Bald darauf erschien Nebukadnezar von Babylon (§ 5,4), der Besieger Nechos; dieser machte Juda tributpflichtig und führte einen Teil seiner Bewohner (Daniel) mit sich fort. Wegen der Empörung Jojakims kam der Babylonier hierauf zum zweiten Male und führte wiederum die angesehensten Judäer mit sich hinweg. Als sich desungeachtet und trotz der Warnung des Propheten Jeremias der König Zedekias mit den Aegyptern verband, kam Nebukadnezar zum dritten Male und strafte die Aufständischen mit der Zerstörung Jerusalems. Der salomonische Tempel wurde verbrannt und der Kern des jüdischen Volkes 588 zu den andern in die babylonische Gefangenschaft gebracht. § 5. Babylonier und Assyrier. 1. Die Ebene zwischen Euphrat und Tigris, das Stromland der Mitte (Mesopotamien), von den Griechen Babylonien genannt, war wie das Gebirgsland westlich vom Tigris, Assyrien, wegen seiner außerordentlichen Fruchtbarkeit schon in früher Zeit angebaut, doch umgibt die Geschichte der ältesten Staaten am Euphrat und Tigris das Dunkel der Sage. 2. Die Gründung des babylonischen Reiches ist wohl von den Chaldäern ausgegangen, die auf ihrer Wanderung von dem nördlichen Gebirgsland Armenien her um 2000 die dunkelfarbigen Urbewohner in dem Stromgebiete des untern Euphrat unterwarfen. Hier an diesem Flusse blühte Babylon auf. Von den Juden ward Nimrod, Sohn des Kusch und Urenkel Noahs, als Stifter des babylonischen Reiches genannt. Die Chaldäer bildeten in dem eroberten Lande den kriegerischen und priesterlichen Adel und gaben dem Volke eine Kultur, welche Babylon schon im grauen Altertum zu einem Wunder der Welt erhob. Es entstanden die großartigen Dämme und Kanäle, die kolossalen Bauwerke der Hauptstadt, wie der

7. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 29

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 29 — Aristomenes geführt wurden. In ihrer Bedrängnis suchten die Spartaner Rat und Hilfe beim delphischen Orakel, das den attischen Sänger Tyrtäns schickte. Als dessen Kriegslieder die Entmutigten neu belebten und der arkadische König durch Bestechung für Sparta gewonnen wurde, erlitten die Messenier schwere Niederlagen. Dennoch behauptete sich Aristomenes auf der Feste Jra noch zehn Jahre lang. Als der Widerstand gebrochen war, wanderte ein Teil der Messenier, denen der Abzug gestattet wurde, nach dem sicilischen Zankle aus, das von nun an Mesiana hieß, während die Zurückgebliebenen als spartanische Heloten den Boden ihrer Heimat bebauten. Nach den messenischen Kriegen, deren Geschichte vielfach mit Fabeln ausgeschmückt ist, suchte Sparta die peloponnesische Halbinsel zu erobern und führte deshalb mit Argos langdauernde Kriege, doch behauptete dasselbe seine Selbständigkeit und bewahrte auch in der folge seine feindliche Politik gegen Sparta. Hingegen schloß dieser Staat mit Arkadien und Elis eine Waffengenossenschaft, die zu der Bildung eines peloponnesischen Bundes unter Spartas Leitung führte. Sparta war jetzt die erste Macht Griechenlands und hatte auch im Verein mit Elis den Vorsitz bei den olympischen Spielen. 2. Die Nationalspiele, welche aus der Lust der Hellenen an Wettkämpfen hervorgingen, waren ein wichtiges Band für die politische Vereinigung der griechischen Stämme. Sie förderten den geselligen und geschäftlichen Verkehr, wie sie zugleich der künstlerischen Thätigkeit der Griechen einen höhern Aufschwung verliehen. Die olympischen Spiele wurden zu Ehren des Zeus zu Olympia in Elis gefeiert. An ihnen beteiligten sich die Hellenen auch aus den entferntesten Gegenden, um im Wettlauf (Stadium), im Ringen, im Sprung, im Diskus- und Speerwurf, im Wagenrennen mit dem Viergespann und im Wettreiten den Siegespreis zu erringen. Während der Festspiele, die alle 4 Jahre im Sommer stattfanden, war Waffenruhe. Als man später die Zeit nach Olympiaden zu berechnen begann, wurde das Jahr der ersten Aufzeichnung des Siegers 776 v. Chr. als Anfang der neuen Zeitrechnung genommen. Außer den olympischen Spielen feierte man noch die pythischen Spiele zu Delphi, die isthmischen bei Korinth, die nemeischen bei Nemea in Argolis. 3. Sparta benutzte feine Machtstellung, welche durch die enge Verbindung mit dem Orakel zu Delphi noch gehoben ward, um auch

8. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 12

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 12 — die Macht des assyrischen Reiches. Es erlag dem Angriffe des Meberkönigs Kyaxares (§ 7, 3), der sich mit dem babylonischen Statthalter Nabopolassar verbunben hatte. Ninive würde 606 von den Mebern und Babyloniern erobert und zerstört, nachbem sein letzter König, Sarbanapal (Sarak), sich in der Königsburg verbrannt hatte. 4. Neubabylonisches Reich. Nach der Vernichtung Assyriens würde Babylon die herrschenbe Macht in den vorberasiatischen Länbern. Nabopolassars Sohn Nebukabnezar 604—561 trat als großer Eroberer auf. Er brängte die Aegypter zurück (§ 2, 4), unterwarf Juba (§ 4, 4) und das übrige Syrien, ohne jeboch trotz einer breizehnjährigen Belagerung Neutyrus erobern zu können (§ 3,3). Nun ließ Nebukabnezar von seinen Kriegszügen ab und wanbte sich den Werken des Friebens zu. Er unternahm große Flußbauten und Kanalanlagen, befestigte die Hauptstabt Babylon und verschönerte sie (die berühmten hängenben Gärten b. s. Terrassen mit Parks). Nach Nebukabnezars Tode folgten schwächliche Könige, unter benen Nabo-netus (Belsazar) vergebens gegen den persischen Eyrus stritt (§ 7, 4). Dieser belagerte Babylon, leitete den Euphrat ab und eroberte so 538 die gewaltige Stadt. Arische Völker. § 6. Inder. 1. Jnbien, das alte Sagen und Schriften als eines der frühesten Kulturlänber nachweisen, ist die Halbinsel, welche durch den Himalaya von Hoch-Asien geschieben wirb und in Gestalt eines Dreiecks in das Meer hineinragt. Der Jnbus, welcher mit seinen Nebenflüssen das fruchtbare Pentfchab (b. i. Fünfstromlanb) bitbet, und der Ganges burchströmen im Norbert das heiße und fruchtbare Tieflanb. ©üblich bavon erhebt sich das kühlere Plateau von Dekhan. Die Abwechselung von Hoch- und Tieflanb bringt eine Verschieben-heit des Klimas und eine so große Mannigfaltigkeit der Naturpro-bufte hervor, daß Jnbien im Altertum als ein Wunberlanb galt. 2. In Jnbien würde die wilbe hamitische Urbevölkerung allmählich von einem bilbungsfähigen kaukasischen Hirtenvolke in die Berge gebrängt ober unterworfen. Diese Einwanberer waren ein Teil der großen Völkerfamilie der Arier (d. i. Trefflichen), die ihre

9. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 31

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— Bi — darauf Archonten auf '10 Jahre ernannt hatte, wählte man zuletzt seit 683 jährlich 9 Archonten auf je ein Jahr aus den Adligen im Lande. Der erste Archon (Eponymus), nach welchem man das Jahr benannte, hatte den Vorsitz im Rate, der zweite (Basileus) war Oberpriester und Richter bei Mordklagen, der dritte (Polemarch) hatte das Kriegswesen, die 6 übrigen (Thesmotheten) verwalteten das Richteramt bei minder schweren Verbrechen. Da die Herrschaft der Adligen eine sehr drückende war und die Urteilssprüche nicht selten ungerecht ausfielen, so entstand im Volk das Verlangen nach geschriebenen Gesetzen. Die Vornehmen betrauten auch den Archonten Drakon 621 mit Herstellung einer Gesetzgebung, doch war diese gleichsam „mit Blut geschrieben" (Todesstrafe auf Felddiebstahl gesetzt) und deshalb unbrauchbar. Der Eupatride Kylon benutzte die wachsende Erregung, um die Alleinherrschaft zu erlangen. Er besetzte mit Hilfe des Tyrannen Theagenes von Me-gara die Akropolis, konnte sich hier aber gegen Volk und Adel nicht halten und entfloh. Seine Anhänger wurden an geweihter Stätte treulos niedergemetzelt. Diese Frevelthat hatte die Verbannung der Alkmäoniden, der Urheber der Blutschuld, zur folge. Der weise Epimenides aus Kreta entsühnte die Stadt. Gesetzgebung des Solo» 594. 2. Schon war der attische Staat durch Parteikämpfe und die Verschuldung der kleinen Grundbesitzer dem Untergang nahe, als Solon mit einer neuen Gesetzgebung auftrat, die das Gemeinwesen rettete. Obschon derselbe dem höchsten Adel angehörte, so besaß er dennoch das volle Vertrauen des Volkes; er hatte sich um die Wiedereroberung von Salamis verdient gemacht, das bei den Zwistigkeiten im Lande cm die Megarer verloren gegangen war, und hatte nach dem Morde des kylonischen Anhanges die Verbannung der Alkmäoniden gefordert. Solon begann als Archoti 594 sein Rettungswerk mit einer Erleichterung der Lasten des verschuldeten niederen Volkes (Sei-sachthie, Lastenabschüttelung); auch nahm er den Gläubigern das Recht, ihre Schuldner in Schuldknechtschaft zu halten, und gab allen Schuldsklaven die Freiheit. Als er nach Ablauf des Jahres sein Amt niederlegte, ward er von neuem zum Gesetzgeber ernannt. Die Solonische Verfassung suchte zugleich den Forderungen des

10. Grundriß der Alten Geschichte für den ersten Unterricht an höheren Lehranstalten - S. 14

1880 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 14 — Den nordwestlichen Teil, südlich vom kaspischen Meere, umfaßte das Land der Meder; die Landschaft Persis, das Gebirgsland, welches südöstlich von Assyrien aufsteigt, bewohnten die Perser. Zu den östlichen Völkerschaften Irans gehören namentlich die Parther und die Bewohner von Baktrien an dem oberen Laufe des Oxus. Im Süden an der sandigen Meeresküste wohnten neben den Persern die Caramanier, östlich von diesen in noch wüsteren Landstrichen bis zum Indus hin die Gedrosier. 2. Alle diese Völker waren arischen Stammes. Ihre Religion, ursprünglich ein Naturdienst (der Sonnengott Mithra), erhielt durch Zoroaster um 1250 v. Chr. die weitere Entwickelung. Der Geber alles Guten ist ihm Ormuzd mit seinen Geisterscharen; gegen sein Lichtreich erhebt sich der Herrscher der Finsternis Ahriman mit den Daevas, der die Welt mit feindlichen Gewalten erfüllt. Damit der Mensch die schlimmen Geister abwehre und nach dem Tode in das Lichtreich gelange, empfiehlt Zoroaster Reinheit der Gedanken, Tötung schädlicher Tiere und nützlichen Anbau des Bodens. Diese Lehren enthält das Zendavesta, daher die Immer auch das Zendvolk genannt werden. Ihre Priester, die Magier, beschäftigten sich nicht nur mit dem ceremomenreichen Götterdienst, sondern auch mit Vor-hersagungen und Beschwörungen (Magie). 3. Meder. Anfangs standen die Meder unter der Vielherrschast kleiner Fürsten, kamen aber schon früh in Abhängigkeit von assyrischen Königen, die sie fünfhundert Jahre lang trugen. Als die Meder um 712 v. Chr. ihre Freiheit wieder erkämpft hatten, wählten sie den De'ioces zum Könige, der die Hauptstadt Ekbatana baute und Stifter des medischen Reiches wurde. Sein Nachfolger Phra-ortes unterwarf auch die stammverwandten Perser und dehnte seine Herrschaft über ganz Iran aus. Nachdem sein Sohn Kyaxares die wilden, von Norden her einfallenden Scythen aus seinen Ländern vertrieben hatte, unternahm der medische Herrscher einen Kriegszug nach Westen gegen den König der Lyder; doch kam ein Friede zustande, der den Fluß Halys als Grenze zwischen Lydien und Medien bestimmte. Daraus verband sich Kyaxares mit den Babyloniern und zerstörte mit ihnen Ninive (§ 5,3). Hierdurch hatte Medien seine weiteste Ausdehnung erreicht; unter dem weichlichen Astyages wurde es der persischen Botmäßigkeit unterworfen. 4. Perser. Das kriegerische Volk der Perser, die als Jäger,
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